Was macht Städte so attraktiv und warum sind Fragen der Urbanität heute so spannend?
Es geht in der Stadt wohl immer um den Vorschein neuer Möglichkeiten, eine Antizipation des Erhofften und damit künftigen Glücks.
Diese Erwartung charakterisiert den Urbanitätsdiskurs seit der Antike, und sie liegt den jeweiligen Motivstrukturen der Planer und Denker zugrunde, die immer wieder neu formatiert werden. Auch die bürgerliche Emanzipation seit der französischen Revolution rückt die Stadt von den alten Formen des urbanen Immunsystems in eine Phase der räumlichen Ausdehnung, des Stadtumbaus und des Bevölkerungswachstums, in der die alte Idee der Ständegesellschaft neuen Vorstellungen globaler Ströme weicht.
In der Stadt begibt sich eine kapsuläre Gesellschaft auf die Suche nach dem Anderen.