In einiger Distanz zur historischen Zäsur von 1989/90 und den damals emotional geführten Debatten, inzwischen verfestigt als DER Literaturstreit, wendet sich der Sammelband in systematischer und exemplarischer Weise ausschließlich der Literatur der Nach-Wendezeit zu. Die Beiträge richten ihre Aufmerksamkeit somit auf die literarischen Entwicklungen in den 90er Jahren, wobei die Frage nach dem Funktionsverlust der Literatur, die schon lange vor dem politischen Ende der deutschen Zweistaatlichkeit im Zentrum zahlreicher Auseinandersetzungen stand, aus heutiger Sicht neu diskutiert wird.