Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Université du Luxembourg (Humanities), Veranstaltung: Einführung in die Mediävistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit verfolgt das Ziel kulturwissenschaftlich die Figur des Artus und den Artushof genauer zu beleuchten und welche Bedeutung diesen beiden Aspekten in der Mediävistik zugeteilt wird. Darüber hinaus werden beide Aspekte sich konkreter in Hartmanns von Aue Werk Iwein angeschaut, um festzustellen, wie genau er als mittelhochdeutscher Autor mit dem
Stoff umgegangen ist und ihn interpretiert hat.
In einem ersten Kapitel wird sich primär mit Artus auseinandergesetzt, indem sich zunächst auf die Geschichte des Ursprungs und der Entstehung des Artusstoffes konzentriert wird. Anschließend steht der historische Aspekt des Mythos Artus im Vordergrund, wobei unterschiedliche Theorien untersucht werden, die von einer wirklichen Existenz der Sagengestalt ausgehen. Abschließend wird die Darstellung des Königs im Iwein Hartmanns von Aue aufgezeigt. In einem zweiten Kapitel wird sich dann mit dem Artushof auseinandergesetzt, wobei in einem ersten Punkt die Bedeutung des Hofes und der Hoffeste behandelt wird. Bevor wiederum auf die Darstellungen im Iwein Hartmanns von Aue eingegangen wird, wird sich noch mit den Akteuren und deren Rolle am mittelalterlichen Hof beschäftigt.
Die Figur des Artus gehört seit Jahrhunderten zu den bekanntesten Sagengestalten der Welt und ist Gegenstand vieler Erzählungen, Geschichtsforschungen und medialer Rezeptionen. Artus wird häufig als idealer Herrscher präsentiert, umgeben von Rittern und edlen Damen. In den unterschiedlichen Rezeptionsstationen spielt Artus unterschiedliche Rollen als König oder Heerführer. Mit Chrétien de Troyes wurde Artus, stellvertretend für eine ganze Romangattung, zum Garanten für die Handlung des Artusromans Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts. Anschließend kam durch den mittelhochdeutschen Epiker Hartmann von Aue der Artusstoff in den deutschen Raum, indem Hartmann den Stoff nach dem Vorbild von Chrétien de Troyes frei in seine Artusromane Erec und Iwein überträgt.