Kafkaesker Pageturner voller Zeitgeschichte: "Skarabäus" von Hubertus von Prittwitz
Eine Flucht in die Hölle, die so tatsächlich erlebt wurde: Mit seinem Roman "Skarabäus" liefert Hubertus von Prittwitz ein rasantes Debüt. Ein ebenso sprachlich brillanter, wie mutiger Roman mit einem starken Protagonisten. Er erzählt die Geschichte einer dysfunktionalen, uralten Adelsfamilie.
Die Wahrheit ist die beste Lüge. Das lernt der achtjährige Friedrich von seinem Vater. Im Gerichtssaal sieht er seine Schwester das letzte Mal. Sein Vater, ein Spion des BND, trennt ihn für immer von seiner Mutter und seiner Unschuld. Im goldenen Käfig, dem "Dorf der Spione" bei München züchtigen der Missbrauch seiner Stiefmutter und der Kontrollwahn des Vaters den Abtrünnigen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gelingt die Flucht über Indien, Kairo und den Sudan in das Strafgefangenenlager des Menschenfressers.
Hubertus von Prittwitz rasanter Roman erzählt die Geschichte eines Überlebenden.
Atemlos folgt man Friedrich durch diesen Albtraum von einem Kinderleben, seine Fluchtversuche, und als es endlich gelingt, während die Mauer in Berlin fällt, das Strafgefangenenlager.
"Sein Vater ist BND-Spion und macht aus der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten ein Familienunternehmen und errichtet innerhalb der Familie eine unüberwindbare Mauer, während er den Kauf der DDR vorbereitet. Friedrich versucht, aus diesem bizarren Gefängnis zu fliehen. Als die Flucht gelingt, landet er in der Hölle, aber die Mutter schaut dem Treiben irgendwann nicht mehr tatenlos zu. Tatsächlich erlebt, ob man es glaubt oder nicht."
Hubertus von Prittwitz