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Tucholsky gehörte zu den gefragtesten und am besten bezahlten Journalisten der Weimarer Republik. In den 25 Jahren seines Wirkens veröffentlichte er in fast 100 Publikationen mehr als 3.000 Artikel, die meisten davon, etwa 1.600, in der Wochenzeitschrift Die Weltbühne. Zu seinen Lebzeiten erschienen bereits sieben Sammelbände mit kürzeren Texten und Gedichten, die zum Teil dutzende Auflagen erzielten. Manche Werke und Äußerungen Tucholskys polarisieren bis heute, wie die Auseinandersetzungen um seinen Satz "Soldaten sind Mörder" bis in die jüngste Vergangenheit belegen. Seine Kritik an Politik, Gesellschaft, Militär, Justiz und Literatur, aber auch an Teilen des deutschen Judentums, rief immer wieder Widerspruch hervor.
Der ungarische Historiker István Deák charakterisierte Tucholsky und sein Werk folgendermaßen: "In seinen Schriften nahm er seine Hauptfeinde in Deutschland aufs Korn, die er als hochmütige Aristokraten, kriegslüsterne Armeeoffiziere, brutale Polizisten, reaktionäre Richter, antirepublikanische Beamte, heuchlerische Geistliche, tyrannische Professoren, duellierende Burschenschafter, rücksichtslose Kapitalisten, spießige Bürger, opportunistische jüdische Geschäftsleute, faschistoide Kleinbürger, Nazis und sogar Bauern identifizierte, die er im Allgemeinen für dumm und konservativ hielt.... Er wird als unübertroffener Meister der Satire, der kurzen Charakterskizze und des Berliner Jargons bewundert. |