Entfremdung vom Lernen kann ein Risiko für den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern sein. Da es bislang wenig Forschung zu Entfremdung gibt, wird im Rahmen der vorliegenden Studie ein Messmodell entwickelt und geprüft, das die sekundäranalytische Untersuchung von Entfremdung vom Lernen ermöglicht. Strukturgleichungsanalysen auf Basis dieses Modells bestätigen z. B., dass Interaktionseffekte zwischen verschiedenen Einflussfaktoren für Entfremdung das individuelle Entfremdungsrisiko stark steigern können. Wenn mehrere solcher Faktoren zusammenwirken, kann sich dies außerdem in einer negativen Unterrichtswahrnehmung niederschlagen, was Entfremdung zusätzlich befördert. Diese und weitere Befunde liefern wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von schulbezogenen Präventionsmaßnahmen für Entfremdung und werden abschließend diskutiert.
Dr.in phil. Katharina Fuchs studierte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg Pädagogik und Erziehungswissenschaftlich- Empirische Bildungsforschung. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FAU am Lehrstuhl für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt empirische Unterrichtsforschung war sie für den empirischen Teil eines aus ESF-Mitteln geförderten Schulentwicklungsprojekt für Schulen mit erhöhten Schulabbruchquoten verantwortlich.